Auf Tour mit Schnur

Einer der meistgefürchteten Widersacher des Panoramafotografen im musealen Umfeld bewegt sich eher unauffällig, meist sitzt er behäbig am Rande des Geschehens und wartet auf den Feierabend. Den Kampf gegen die allgegenwärtigen Kompaktkameras und Smartphones hat er schon aufgegeben. Selbst wenn es hier und da blitzt bringt ihn das nicht aus der Ruhe, meditativ erträgt er, was er ohnehin nicht ändern kann.

Der Panoramafotograf kann sich in der Herde der Besuchergruppe nicht lange verstecken. Früher oder später hat er das Motiv seiner Träume ausgemacht und teleskopiert in Windeseile sein dreibeiniges Hilfsmittel, im eigenen Interesse darauf bdeacht, die Beine nicht zu weit auszustellen damit nicht ein wirrer Fünftklässler darüber stolpert. Doch trotz dieser höflichen Rücksichtnahme weckt dieses Verhalten den Urinstinkt des Wächters, und noch bevor die Kamera ausgerichtet ist trabt dieser heran und hält seinen über die Jahre perfektionierten Monolog über Verbote im Allgemeinen und die Befürchtung vor professioneller Verwertung im Speziellen.

Ein Ausweg aus dieser Situation kann, je nach Tageshoroskop des Wächters, ein Einbeinstativ darstellen, aber häufig ist auch dieser Versuch vergeblich.

Die Lösung all dieser Probleme ist … Das Schnurstativ! So simpel in der Ausführung, so effizient im Ergebnis: Am Objektiv an Position der Eintrittspupille angebracht baumelt am unteren Ende ein Gewicht, welches mit einem markanten Punkt am Boden in Deckung gebracht wird. Die Länge der Schnur und die Position über dem Punkt begrenzen den Versatz zwischen den Aufnahmen auf ein Minimum und ermöglichen weitestgehend parallaxenfreie Aufnahmen.

Die nachfolgende Tour durch die BMW-Welt entstand zusammen mit Roland Steitz, der seine Bilder ebenfalls ausschließlich mit dem Schnurstativ aufgenommen hat. Sobald seine Tour veröffentlicht ist werde ich diese gerne hier verlinken.

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